Vom ICH
Vom ICH

Vom ICH

Alles was kommt und geht, kann wahr genommen werden. Alle diese Dinge bin ich nicht, denn ich bin immer hier, wenn sie kommen und gehen. Ich als das Wahrnehmende, kann nicht das sein, was ich wahrnehmen kann. Somit bin ich weder Gedanke noch Gefühl oder Körper. Denn alle diese Dinge kann ich wahrnehmen. Selbst wenn nichts kommt oder geht und nur Stille und Leere herrscht, bin ich da, als die Stille und Leere, als das Wahrnehmende … reines klares Bewusstsein.

Was geht verloren?

Macht mir das Angst? Nein – warum sollte mir die Freiheit vom EGO Angst machen. Ganz im Gegenteil. Wenn ich reines Gewahrsein bin, kann mich nichts mehr verletzen oder negativ berühren. Aber die Freude an allem, was ich wahrnehme, bleibt.

Fühle ich mich verloren? Nein – wie kann ich verloren sein, wenn ich nichts bin, außer das Wahrnehmende, dass immer da sein muss, damit diese Welt existiert. Ohne mich als das Wahrnehmung, gibt es nichts. Nur weil ICH – als Bewusstsein – existiere, ist die Welt.

Reines Bewusstsein nimmt alles wahr – sogar sich selbst. Da ist zum Beispiel die Wahrnehmung vom Glücklichsein als auch dem Gegenteil davon. Der einzige Unterschied ist, dass nicht darunter gelitten wird. Es gibt kein Leiden, wenn die Identifikation mit dem EGO nicht vorhanden ist. Es gibt kein Leiden unter Traurigkeit, Langeweile, Schmerz … Es gibt nur Gewahrsein all dessen. Es gibt das Bewusstsein, dass sich dessen bewusst ist: Hier ist jetzt Traurigkeit oder hier ist jetzt Schmerz. Es gibt die Beobachtung all dessen – nicht mehr und nicht weniger.

Hier sind immer noch Dinge, die ich (als Annett) mag oder nicht mag. Und ich bin mir des „Nichtmögens“ sehr wohl gewahr. Doch tiefer als das Mögen und Nichtmögenn ist dieses Gewahrsein … die Wahrheit von dem, was ist. Unverändert und immer im Jetzt. Wenn zum Beispiel Schmerzen auftauchen, haben wir die Möglichkeit, durch das tiefere Gewahrsein ohne Identifikation herauszufinden, wie der Schmerz auftaucht und wieder verschwindet. Genauso, wie es mit Gedanken, Träumen, Vorstellungen und Wünschen passiert. Die Dinge einfach zu beobachten oder zu bewerten kann dafür sorgen, dass sie einfach wieder verschwinden. Oder sich nicht ganz so tragisch bzw. unerträglich anfühlen.

Vielleicht sind die Begriffe: „emotionaler, geistiger und physischer Körper“ bekannt. Doch das Gewahrsein (gewahren) dieser drei Körperformen scheint recht unterschiedlich statt zu finden und den meisten nicht bewusst zu sein. Dass der emotionale Körper und der geistige Körper kommen und gehen, kann leicht akzeptiert werden. Jeder wird bestätigen können, dass Gedanken und Gefühle kommen und gehen.

Aber dass der physische Körper dieses genauso tut, ist immer noch ein riesen Problem für viele Menschen. Doch denke nur mal daran, wo dein physischer Körper ist, wenn du im Tiefschlaf bist. Oder wenn du in einer Vollnarkose bist. Ist er dann noch da für dich? Und wo bist du in diesen Momenten? Im Körper? Oder ist der Körper in dir, genauso wie Gedanken und Gefühle … genauso wie der emotionale und geistige Körper? Taucht der Körper nicht erst dann auf, wenn du “zu Bewusstsein kommst”? Wenn du seiner “gewahr wirst? Wenn du ihn “wahr” nimmst?

Ist am Morgen beim Aufwachen erst dein Körper da? Oder bist du es, der “wach” wird und dann seinen Körper wahrnimmt? Wer hat deinen Körper außerhalb von dir platziert und dich auf diese Erscheinungsform beschränkt? Warst du das? Oder hat dir jemand gesagt – dieser Körper bist du, weil du durch diese Augen schaust und mit diesen Beinen läufst. Doch ist das wirklich so? Oder erscheint es dir nur so.

Vom ICH

Als menschliches Wesen sind wir so dermaßen darauf konditioniert, uns ausschließlich als diesen physischen Körper zu identifizieren? Aber sollten wir uns tatsächlich darauf reduzieren lassen?

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