Milchkaffee ist nicht gleich Milchkaffee
Milchkaffee ist nicht gleich Milchkaffee

Milchkaffee ist nicht gleich Milchkaffee

Ich liebe Milchkaffee. Wenn ich irgendwo frühstücken gehe oder am Nachmittag gemütlich in einem Café sitze, trinke ich immer einen Milchkaffee. Dabei meine ich auch tatsächlich echten Milchkaffee und nicht Café au Lait, Latte Macchiato oder ähnliches.

Was versteht man unter einem Milchkaffee?

Unter Milchkaffee versteht man in unterschiedlichen Ländern etwas anderes – da lohnt es sich schon mal genauer hinzuschauen.

In Deutschland bekommt man in der Regel nach der Bestellung eines Milchkaffees eine tolle Kaffeespezialität in einer etwas größeren Tasse serviert, die zu 50 % aus heißer Milch und zu 50 % aus Filterkaffee besteht. Obwohl es auch passieren kann, dass der Milchkaffee mit einem Sahnehäubchen kredenzt wird und anstatt des Filterkaffees den einen oder anderen Espresso beinhaltet.

Der Milchkaffee erlaubt es aufgrund seines geringeren Kaffee-Anteils auch empfindlichen Mägen, nicht auf den täglichen Kaffeegenuss verzichten zu müssen und bietet sich darum als bekömmliche Alternative zum herkömmlichen Kaffee mit Milch an.  

Nicht ganz eindeutig ist der Ursprung von Milchkaffee geklärt. Man geht üblicherweise davon aus, dass sein Name eher der Überbegriff für Kaffeegetränke mit reichlich Milch ist, weshalb dieser oftmals als Synonym für Latte Macchiato oder auch Café au Lait verwendet wird.

Allerdings würde ich dem Kellner, der mir anstatt eines europäischen Milchkaffees einen Latte Macchiato serviert nahe legen, sich da noch mal genauer zu informieren. Natürlich mit einem freundlichen Milchbartlächeln im Gesicht.

Milchkaffee in einer Bole
Milchkaffee in einer Bole

Quelle: Bild von pixabay

Die perfekte Mischung aus Kaffee und Milch

Für mich ist der Milchkaffee wirklich die perfekte Mischung aus einem aromatisch kräftigen Kaffee und heißer cremig-sahniger Milch. Wenn ich ihn Zuhause zubereite, wird zuerst in der French Coffee Press das Kaffeepulver mit heißem Wasser aufgegossen, gerne aus soeben frisch gemahlenen Bohnen. Daneben kann sich die Milch schon mal erwärmen, wobei ich darauf achte, dass sie nicht zu heiß wird oder gar aufkocht. Denn das würde – wie alle Temperaturen über 70°C dazu führen, dass der Milchzucker verbrennt und die Milch somit ihre natürliche leichte Süße verliert.

Serviert wird mein Milchkaffee in einer vorgewärmten überdimensionalen Tasse, in die zuerst der fertige Kaffee gegeben wird – nachdem dieser ca. 4 Minuten gezogen hat – den ich dann mit heißer Milch auffülle. So sollte es in der Regel überall stattfinden.

Was unterscheidet den Milchkaffee von Café au Lait und Latte Macchiato

Bei allen dreien o.g. Kaffeeleckereien handelt es sich um eine Mischung aus Milch und Kaffee. Unterscheiden tun diese sich zum einen ganz klassisch durch ihre äußere Erscheinung und zum anderen durch die Art der Zubereitung. Last but not least entstammen sie außerdem unterschiedlichen geografischen Regionen.

Der Milchkaffee ohne viel Schnick Schnack kommt eindeutig aus Deutschland. Wenngleich man zu DDR-Zeiten in vielen Haushalten anstatt Kaffee sogenannten „Muckefuck“ (Malz Kaffee Pulver) verwendete und diesen nach dem Aufbrühen gerne mit heißer Milch vermischte, kannte man zumindest schon vor den 60-iger Jahren in ganz Deutschland den Milchkaffee. Den durften wegen dem fehlenden Coffein beim Muckefuck in der DDR sogar Kinder trinken.

Café au Lait stammt natürlich aus Frankreich. Das hört man schon an seinem Namen. Auch er besteht zur Hälfte aus Milch und Kaffee oder in der heutigen Zeit aus Milch und Espresso. Typischerweise trinken ihn die Franzosen gerne zum Frühstück – und das aus großen schalenähnlichen Tassen ohne Henkel – einer sogenannten Bole – in die man auch ein Gebäck tauchen kann.

Latte Macchiatto im Glas - eine andere Art von Milchkaffe.
Latte Macchiatto typisch serviert im Glas mit den sichtbaren drei Schichten.
Quelle: Bild von pixabay

Der Latte Macchiato hat einen ähnlichen Hintergrund wie der Milch-Muckefuck im Osten. Er wurde in Italien ursprünglich als Heißgetränk für Kinder eingeführt und besteht heute aus viel Milch, Milchschaum und einem Espresso. Wer sich einen Latte Macchiato bestellt, bekommt diesen üblicherweise mit seinen drei sichtbaren typischen Schichten von Espresso, Milch und Milchschaum im Glas serviert.

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